Time Timer selbst erstellt – CountDown Uhr Rusch für alle Lebenslagen (Seminar, Unterricht, Kinder, Meetings, …)

Vor einiger Zeit habe ich den TimeTimer kennengelernt. http://www.timetimer.de/ Den finde ich super. Leider mit ca. 40 Euro dann doch immer wieder ein Stück zu teuer. Eine Freundin wies mich auf diesen Blogeintrag auf dem Blog „HalbTagsBlog“ von Jan-Martin Klinge hin. Sehr geil dachte ich mir… aber da gibt es noch kleine mögliche Verbesserungen… gesagt getan und hier gehts los mit der Anleitung:

Man nehme:
• Schere, Messer, Klebeband, Klebestift, CD/DVD oder Zirkel oder Untertasse (zum markieren)
• Ein rotes lamiertes Blatt, oder dünne, aber stabile rote Folie
• neues Ziffernblatt (A4-Ausdruck, Ausdruckgröße 100%, Download: Vorlage Uhr PDF – danke an den Blog von Jan-Martin Klinge, ich habe noch einen Mittelpunkt hinzugefügt)
• Eine Rusch-Uhr von Ikea (Preis 2 Euro)

Alle Zutaten für den selbstgebauten TimeTimer

Alle Materialien auf einem Bild und im Hintergrund schon das fertige Ergebnis.

Oeffnen der Rusch-Uhr

Uhr auspacken. Man kann die Frontscheibe heraus nehmen – Sie ist lediglich mit drei Plastiknasen gesichert. Schaut auf der Unterseite nach, zwei sind klein, eine ist groß. Bei den zwei kleinen ein bisschen hebeln und dann kriegt man das raus – ohne Zerstörung.

Zeiger entfernen

Als nächstes werden die Zeiger entfernt. Zuerst der Sekundenzeiger, dann der Minutenzeiger und am Ende der Stundenzeiger. Es geht gut mit langen Kante es abzuhebeln. Vorsicht der Sekundenzeiger geht am schwersten.

Nackige Ikea-Rush-Uhr

Das Ergebnis – eine nackige Uhr. Wer will kan hier schon aufhören und einfach bunte Sachen auf die Uhr kleben, z.B. Collagen aus Zeitschriften oder andere Vorlagen… die gibt es zu Hauf im Internet.

Abdeckblatt einkleben

Meist ist das Druckerpapier so dünn, dass man einmal vorher eine weiße Seite aufkleben sollte, damit man nicht das alte Ziffernblatt durchsieht. Dazu kann man einfach den Deckel als Schablone benutzen und auf einem A4-Papier ausschneiden.

Weißes Abdeckpapier einsetzen

Wenn man es kreisrund ausgeschnitten hat, dann kann man es reinlegen und mit der Spitze der Schere den Mittelpunkt markieren. Den muss man dann noch ein bisschen ausschneiden. Mit Klebestift einmal nur am Rand rum und dann einkleben.

Ausdruck ausschneiden

Ausdruck ausschneiden (schwarzen Rand noch stehen lassen, dann ist es die richtige Größe) und bis zur Mitte einschneiden. In der Mitte ein passendes Loch herausschneiden, ggf. probieren an der Uhr.

Mit nur einem Klebestreifen festkleben

Das eingeschnittene neue Ziffernblatt wird jetzt NUR ganz oben mit einem Klebestreifen eingeklebt. Auf dem Foto ist das Ergebnis schon zu sehen. Ja richtig, die rechte Seite wird nicht angeklebt, sonst schleifts später und die Uhr bleibt bei 5 Minuten stehen. Außerdem drückt nachher der Deckel noch das Ziffernblatt ausreichend runter. Achtet darauf, dass das neue Ziffernblatt gerade ausgerichtet ist.

rote Scheibe ausschneiden

Mit einem Zirkel oder einer Untertasse (mehrere Versuche haben ergeben, dass eine CD bzw. DVD exakt die richtige Größe haben) wird nun ein Kreis markiert. Habe es gleich mit der Schere angeritzt. Er sollte von der Größe her nicht die Ziffer überdecken (dazu einfach den Teller in die Uhr legen, dann sieht man das ganz gut) und der Radius der Scheibe muss kleiner als der des Minutenzeigers sein.

3 CDs passen auf ein A4 Papier

Man hat sogar den Riesenvorteil, wenn man es mit der CD/DVD markiert, dass man gleich auch einen kleinen Mittelkreis markieren kann, der ziemlich gut past für den inneren Kreis zum Ausschneiden. Hier sieht man gerade, dass man aus einem laminierten A4 Papier drei rote Scheiben bekommt.

Mittelpunkt finden leichtgemacht

Falls man gerade keine CD/DVD oder BlueRayScheibe zur Hand hat, kann der Mittelpunkt der roten Scheibe auch u.a. wie folgt gefunden werden: Einfach den Kreis an einer Kante in ein Papier (oder Prospekt) einschlagen und an der benachbarten Kante nochmal und dann hat man einfassendes Quadrat. Da wo sich die Diagonalen kreuzen ist der Mittelpunkt.

roten Kreis einschneiden

Wieder bis zur Hälfte einschneiden und ein Loch in der Mitte machen. Das darf ruhig etwas größer sein, als das beim weißen Papier, damit wir nachher etwas Spiel haben. Maßidee: Der rote Punkt vom Sekundenzeiger.

Überlapp kleben

An einer eingeschnittenen Seiten der roten Scheibe ein Klebeband überlappend aufkleben und ein zweites von der anderen Seite (es geht am besten, wenn man einfach ein doppelt so langes nimmt und erst an der einen Seite anklebt und dann zurückführt – dann wirds schon glatt.) Den Rand ggf. einmal beschneiden, dass er nicht noch irgendwo klebt. Diesen Überlapp brauchen wir am Ende, damit die Scheibe nicht jedesmal herausrutscht.

An Minutenzeiger ankleben

Wieder schwer zu sehen. Der Minutenzeiger (ist der lange schwarze) nun ankleben und zwar NUR im oberen Drittel mit zwei Streifen, sonst schleifts später und die Uhr bleibt bei 5 Minuten stehen. Es ist Geschmacksfrage, ob man den Zeiger vorne oder hinten, sichtbar oder verdeckt anklebt. Aber darauf achten, dass die Aufhängung des Minutenzeigers in der Mitte des Lochs landet und nicht am Rand, sonst eierts.

Stundenzeiger zum Stopper umbauen

Endlich darf etwas Gewalt benutzt werden. Baut den Stundenzeiger zu diesem Gebilde um. Und schneidet in dann auf die rechte Höhe mit der Schere zu. Höhe des Winkels ist ein Tick weniger als der Plastikdeckel der Uhr.

Stopper einkleben

Den Stopper mit Klebestreifen einkleben. Ist ein bisschen fitzelig, weil er genau da sein muss, wo noch der Minutenzeiger übersteht – nicht zu hoch und nicht zu tief. Einfach den Minutenzeiger mit roter Scheibe anlegen und schauen.

Einfädeln

Die rote Scheibe mit der Überlappseite einfädeln und dann den Minutenzeiger in der Mitte wieder festdrücken. Mit dem Sekundenzeiger kann nach Geschmack verfahren werden. Drei Optionen: a) man schneidet beide Seiten ab und verliert damit die Sekundenanzeige, was das ganzer ruhiger wirken lässt, b) man nimmt ihn so wie er ist, c) man schneidet nur einen Teil ab (habe mich für langen entschieden) und hat einen trendigen Zeiger oder d) man macht was wirklich cooles (z.B. Rusch-Wall-Clock-Mod). Der Vorteil ist, dass man immer sehen kann ob die Uhr läuft, sobald man sie eingestellt hat, wobei man das auch bei der kleinen roten Scheibe sehen kann – muss man nur genau hinschauen.

Plastikscheibe einsetzen

Plastikscheibe einsetzen. Achte darauf, dass die Plastiknasen wieder in ihren Laschen einrasten.

Fertig sein und genießen.

Freuen und genießen. Die Zeit kann nun am hinteren Rad eingestellt werden.

Wenn die Zeit abgelaufen ist, bleibt die Uhr nach ca. 10 Minuten stehen, aber das schadet dem Uhrwerk nicht – das hält es aus. Einfach dann auf die gewünschte Zeit einstellen und sie läuft gleich wieder los. PS: Wenn man genau hinschaut kann man sehen, wie sich der Minutenzeiger jede Sekunde ein kleines Stück bewegt.

Ihr solltet einmal testen, ob sie gut bis zum Ende läuft (einmal mit einem Wecker vergleichen, um zu sehen, ob sie am Ende schleift und langsamer wird). Eine andere Schwierigkeit ist, wo der Stopper sitzt. Weil dadurch festgelegt wird, wieviele Minuten wirklich noch vergehen von der 5 MinutenMarke aus. Hier lohnt sich auch einmal nachmessen und ggf. immer beim Einstellen eine Minute mehr einzustellen. Oder was ich favorisiere: Wenn das rote weg ist, noch einmal der Sekundenzeiger bis nach oben, dann ist vorbei.

Eine Idee, die noch in den Kommentaren von Jan-Martin Klinges Halbtagsblog steckt ist, dass man eine Magnetaufhängung dafür baut. Entweder a) man bohrt ein Loch hinten hinein (sehr vorsichtig, sonst schlagt ihr auf das Papier durch und habt ein Loch im Ziffernblatt) und darin einen (Neodym-)Magneten, auch bekannt als Supermagneten, einlässt und mit Klebeband fixiert oder b) mit Heißkleber einfach einen Magneten festklebt – dann kann man die Uhr an Türrahmen, Kühlschränken oder Tafeln anheften – beliebig wo man sie gerade braucht.

Eines fehlt noch: Hat jemand eine Idee, wie man einen einfach Ständer dafür baut, mit billigen leicht verfügbaren Materialien? Weil hinstellen kann man die Uhr leider nicht. Vorschläge? Eine Idee wäre eine MiniStaffelei aus Holz zu benutzen – gabs die nicht auch mal von IKEA (wenn man da sowieso schon ne Uhr gekauft hat)…? Aber ob das nicht zu sehr wackelt…